KONTAKT: Unkontaktierte Indigene aufgetaucht, illegale Abholzung soll Grund sein

2 Juli 2014

Gefährdete unkontaktierte Indianer haben Kontakt aufgenommen. Das Bild zeigt eine andere Gruppe 2010 in der gleichen Region. © G. Miranda/FUNAI/Survival

Diese Seite wurde 2014 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Eine gefährdete Gruppe unkontaktierter Amazonas-Indianer ist aus dem Regenwald in Brasilien, in der Nähe der peruanischen Grenze, aufgetaucht und hat Kontakt zu einer dort lebenden kontaktierten indigenen Gemeinde aufgenommen.

Erst vor wenigen Tagen hatten Brasiliens Indianerschutzbehörde FUNAI und Survival International, die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker, vor den ernsten Risiken eines solchen Zusammentreffens gewarnt, da es peruanischen Behörden nicht gelingt, großflächige illegale Abholzung in der Grenzregion zu stoppen.

Die unkontaktierten Indigenen kamen einer sesshaften Gemeinde von Ashaninka-Indianern, die entlang des Envira-Flusses leben, in letzter Zeit immer näher. Die Ashaninka hatten in den letzten Wochen wiederholt von Sichtungen berichtet.

Am Dienstag wurde bekannt, dass die unkontaktierten Indianer in der abgelegenen Region am Sonntag mit den Ashaninka Kontakt aufgenommen haben.

Man nimmt an, dass die unkontaktierten Indianer aus Peru über die Grenze nach Brasilien gedrängt wurden, weil illegale Abholzung in ihrem angestammten Gebiet wütet. (Foto von 2008) © G. Miranda/FUNAI/Survival

Eine Spezialeinheit der FUNAI ist bereits in dem Gebiet, um Hilfe zu leisten. Auch eine medizinische Einheit wurde eingeflogen, um mögliche Erkrankungen der gerade kontaktierten Indigenen zu behandeln, da diese oft keine oder nur schwache Abwehrkräfte gegen herkömmliche Krankheiten von außerhalb haben, insbesondere Atemwegserkrankungen.

Nixiwaka Yawanawá, ein Indigener aus Brasiliens Bundesstaat Acre, der mit Survival International für indigene Rechte arbeitet, sagte: „Ich komme aus der gleichen Gegend wie sie. Es ist sehr besorgniserregend, dass meine Verwandten von der Auslöschung bedroht sind. Es zeigt die Ungerechtigkeit, der wir heute ausgesetzt sind. Sie sind sogar noch verletzlicher, weil sie nicht mit den Behörden kommunizieren können. Beide Regierungen müssen jetzt handeln und eine Katastrophe für meine Leute verhindern.“

Survivals Direktor Stephen Corry erklärte: „Beide Staaten, Peru und Brasilien, haben versichert, illegale Abholzung und Drogenhandel, die unkontaktierte Indianer in die Region drängen, zu stoppen. Sie haben versagt. Die Schmuggler haben sogar einen Regierungsposten übernommen, der die Indigenen schützen sollte. Die Unkontaktierten stehen nun derselben zerstörerischen Gefahr durch Krankheit und Gewalt gegenüber, die die Invasion und Besetzung Amerikas während der letzten fünfhundert Jahre geprägt hat. Niemand hat das Recht diese Indianer zu zerstören.“

Aktiv werden: Schreiben Sie an die Regierungen in Peru und Brasilien

Hinweis an die Redaktion
- Fiona Watson, Leiterin von Survivals Forschungsabteilung und weltweite Expertin für unkontaktierte Völker, steht auf Anfrage für Interviews zur Verfügung.
- Hier beantwortet Survival einige häufig gestellte Fragen über unkontaktierte Völker.
- Hier beantwortet Survival einige Fragen über unkontaktierte Völker in der Grenzregion zwischen Brasilien und Peru (PDF, 191KB, in Englisch).
- Eine zeitliche Übersicht über Sichtungen unkontaktierter Völker in der Region und Schutzmaßnahmen finden Sie hier (PDF, 600KB, in Englisch).

Unkontaktierte Völker Brasiliens
Indigenes Volk

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