Brasilien: Gute Nachrichten für die Arara!

29 April 2016

Survival setzt sich seit Jahrzehnten für die Rechte der Arara ein © John Miles/Survival

Diese Seite wurde 2016 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Eine kleine Gruppe Indigener im Amazonasgebiet kann endlich einen Erfolg feiern, nachdem sie dreißig Jahre lang dafür gekämpft hatte, ihr Land vor tausenden illegalen Siedlern und Holzfällern zu schützen.

Brasiliens Präsidentin hat Anfang diesen Monats eine Verordnung unterzeichnet, welche ein Reservat für das Arara-Volk schafft.

Survival hat seit 1993 für das Arara-Volk gekämpft und die rechtliche Anerkennung ihres Gebietes war eine Bedingung für den Bau des kontroversen Belo-Monte-Staudammes, welcher weiter flussabwärts errichtet wurde.

Mobu Odo, ein Anführer der Arara, sagte: „Der Kampf um die Anerkennung unseres Landes hat nicht erst heute begonnen. Wir haben dafür gerungen und gekämpft. Jetzt freuen wir uns über unseren Erfolg. Die Ratifizierung ist nicht das Ende [des Prozesses], denn jetzt warten wir darauf, dass die illegalen Siedler entfernt werden. Aber unser Land ist unserer Gemeinschaft zugesichert.“

Der Kampf um die Anerkennung des Reservates, heute bekannt als Cachoeira Seca (Trockene Stromschnellen), begann 1987 mit der ersten Kontaktaufnahme zu einer Gruppe Arara. Zu diesem Zeitpunkt gehörten nur 30 Menschen dieser Gruppe an – allesamt Nachfahren einer Frau, genannt Tjibié.

Heute umfasst diese Gruppe etwa 100 Menschen. Dennoch sind sie nach wie vor sehr anfällig für Krankheiten, welche von der Vielzahl illegaler Siedler und Holzfäller eingeschleppt werden.

Eine größere Gruppe der Arara wurde in den 1970er Jahren erstmalig kontaktiert, als die Regierung die Transamazônica durch ihr Gebiet im Wald baute. Als Kolonisatoren begannen sich neben der Fernstraße niederzulassen, wurden die Arara gejagt und ermordet. Als sie versuchten ihren Wald zu verteidigen, wurde ihnen vorgeworfen, Bauarbeiter getötet zu haben. Heute beträgt ihre Bevölkerungszahl um die 250.

Survival hat 1993 eine Kampagne für die Landrechte der Arara gestartet, als der Sender BBC den Film „Your Furniture Their Lives“ (Eure Möbel, ihr Leben) des Journalisten George Monbiot zeigte. Hunderte von Survival-Unterstützer*innen wandten sich direkt an die Regierung und zwei Jahre später wurde ein großes Sägewerk in Cachoeira Seca geschlossen.

Doch in den letzten Jahren hat Cachoeira Seca eine der höchsten Abholzungsraten aller indigenen Gebiete im Brasilien erlebt. Laut FUNAI gibt es über 1.000 Eigenheime in dem Reservat, was die Arara zu einer Minderheit in ihrem eigenen Land macht.

Die Behörden erklärten, dass illegale Siedler nach und nach ausgewiesen und umgesiedelt werden.

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