Brasilien: Indigene protestieren beim Karneval in Rio

27 Februar 2017

Raoni Kayapó und andere indigene Sprecher protestieren beim Karneval in Rio. © Rodrigo Gorosito/G1

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Brasilianische Indigene nahmen am renommierten Rio-Karneval teil und protestierten, um ein globales Bewusstsein für ihren Landkampf und die ernsten Bedrohungen, denen sie gegenüberstehen, zu wecken.

17 indigene Anführer, darunter Kayapó-Sprecher Raoni Metuktire, nahmen am Auftritt der Samba-Schule Imperatriz Leopoldinense teil, die die Zerstörung der indigenen Gebiete im Amazonas-Regenwald ins Blickfeld rückte.

Die Lieder der Samba-Schule schilderten die Zerstörung, die die indigene Bevölkerung seit der Kolonisierung Brasiliens erlebt hat, und kritisierten den anhaltenden Diebstahl indigenen Landes für den Belo-Monte-Staudamm und andere Großprojekte.

Die Musik hat schon im Vorfeld zu Empörung und Ärger unter anti-indigenen Politiker*innen geführt und eine TV-Moderatorin sagte in einem rassistischen Kommentar, dass Indigene „an Malaria sterben müssen“.

Indigene vom Xingu unterstützen das Ensemble der Samba-Schule beim Karneval 2017. © Imperatriz Leopoldinense

Die indigene Anführerin Sonia Guajajara sagte beim Karneval: „Unser Dank geht an die Samba-Schule, die uns ein weiteres Werkzeug an die Hand gibt, während wir mit mächtigen wirtschaftlichen und politischen Interessen konfrontiert sind. Der Karneval kann unseren Kampf stärken."

Angriffe auf indigene Völker in Brasilien nehmen zu: Die Gewalt gegen ihre Gemeinschaften steigt und der Kongress diskutiert mehrere Vorschläge, die die Kontrolle indigener Völker über ihr angestammtes Land drastisch schwächen würden. Indigene Völker und ihre Verbündeten, einschließlich Survival-Unterstützer*innen auf der ganzen Welt, wehren sich gegen die Gesetzesvorlagen.

Babau Tupinambá, ein indigener Sprecher, sagte: „Indigene Völker werden nicht aufhören, für ihre Rechte zu kämpfen. Wir werden nicht aufhören für unser Dasein zu kämpfen."

Industrialisierte Gesellschaften setzen indigene Völker Rassismus, Sklaverei und Völkermord aus, damit sie im Namen von „Fortschritt“ und „Zivilisation“ deren Land, Ressourcen und Arbeitskraft rauben können. Der Diebstahl von indigenem Land zerstört autarke Völker und ihre vielfältigen Lebensweisen. Er verursacht Krankheit, Elend und Selbstmord. Die Belege dafür sind unbestreitbar.

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