Brasilien: Unkontaktiertes Volk durch den Geheimplan eines Senators bedroht

29 Januar 2021

Der Senator Zequinha Marinho drängt darauf, dass das Ituna Itatá-Gebiet im brasilianischen Regenwald, das viele Unkontaktierte beherbergt, seinen Schutzstatus verliert und für Landräuber*innen und Siedler*innen freigegeben wird. © Survival

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Das indigene Gebiet Ituna Itatá („Feuergeruch“), die Heimat eines unkontaktierten Volkes, ist ernsthaft bedroht, nachdem bekannt wurde, dass ein brasilianischer Senator plant, es für Siedler*innen, Holzfäller*innen, Viehzüchter*innen und Bergleute zu öffnen.

Die brasilianische Organisation OPI berichtete, dass der Senator Zequinha Marinho – der enge Verbindungen zur Bergbau- und Viehzuchtlobby unterhält und auch Mitglied der umstrittenen evangelikalen Kirche Assembly of God ist – an das Büro des Präsidenten geschrieben hat. Er fordert, dass der bestehende Schutz des Gebietes teilweise aufgehoben wird. Letztendliches Ziel ist es, das gesamte Gebiet zu öffnen.

Ituna Itatá liegt im Bundesstaat Pará und wird ausschließlich von Unkontaktierten bewohnt. Es steht jetzt im Visier von Landräuber*innen und Holzfäller*innen, die in das Gebiet eindringen. Der illegale Holzeinschlag nimmt dort exponentiell zu – im letzten Jahr war es das am stärksten von Abholzung betroffene indigene Gebiet in Brasilien.

Eine weitere ernsthafte Bedrohung für das Territorium geht von der kanadischen Bergbaufirma Belo Sun aus, die nur wenige Kilometer entfernt den größten Gold-Tagebau des Landes errichten will. Dabei hätte das Gebiet schon vor Jahren kartiert und geschützt werden müssen: Das war eine der Bedingungen für die Genehmigung des in der Nähe befindlichen gigantischen Staudammprojekts Belo Monte.

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Indigenes Volk

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