Untersuchung über Morde an unkontaktierten Indianern

30 November 2005

Diese Seite wurde 2005 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

In einer der größten Operationen ihrer Art, verhafteten gestern über hundert brasilianische Bundespolizisten achtzehn Menschen, die beschuldigt werden, Verbrechen an Indianern und an der Umwelt begangen zu haben.
 
Die Operation Rio Pardo untersucht Anklagen wegen Mordes an Mitgliedern eines
nicht kontaktierten Stammes, die unter dem Namen Rio Pardo Indianer bekannt
sind.

In den letzten zehn Jahren drangen Holzunternehmen und Landspekulanten immer weiter in das Land dieses Stammes vor. Die Polizei hat in sieben Bundesstaaten siebzig Haftbefehle erlassen und neunzig Personen zur Fahndung ausgeschrieben.

In einem Wettlauf gegen die Zeit versuchen zwei Teams der FUNAI, der
Regierungsabteilung für Indianerangelegenheiten, im Rio Pardo-Gebiet Kontakt mit den Indianern herzustellen. Diese Woche zeigte das brasilianische Fernsehen erstmals Bilder dieses Teams, auf dem einer dieser Indianer zu sehen ist. Der Indianer war auf der Suche nach Honig dabei einen Baumstamm anzuschneiden wurde von zwei Frauen begleitet. Nach einem kurzen Augenblick verschwanden sie im Urwald. Man weiß nichts über diese Indianer, nicht einmal welche Sprache sie sprechen oder welchem Stamm sie angehören.

Das war die erste offizielle "Sichtung" des Stammes und beweist, dass manche von ihnen immer noch am Leben sind. Letzten Monat fand FUNAI eine paar verlassene, provisorische Lager, mit Nahrung und Besitzgütern, ein klarer Beweis dafür, dass die Indianer auf der Flucht sind. FUNAI glaubt, dass Holzfäller und Landspekulanten versuchen, die Indianer auszurotten, damit sie ihr Land übernehmen können. Das Territorium ist zwar unter Schutz gestellt worden, aber es wurde nicht offiziell kartographiert und als indigenes Territorium anerkannt. Holzunternehmen ignorieren die gerichtliche Verfügung zum Schutz des Landes und holzen es weiter ab.
 
Der Generaldirektor von Survival, Stephen Corry, sagte heute: "Die totale Zerstörung eines Stammes, wie klein er auch sein mag, ist Völkermord. Das Land der Rio Pardo muss jetzt anerkannt und beschützt werden, sonst werden sie vollständig vernichtet werden."

Mehr Informationen erhalten Sie von Survival Deutschland; per Tel.: ++49 (0)30 29002372 oder per Email: [email protected]

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