Indianer verärgert über Äußerungen des Papstes

15 Mai 2007

Diese Seite wurde 2007 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

In Brasilien lebende Indianer haben verärgert darauf reagiert, dass Papst Benedikt XVI während seiner letzten Reise nach Brasilien behauptete, ihre Vorfahren hätten „sich schweigend danach gesehnt“ christianisiert zu werden, als Brasilien vor 500 Jahren kolonisiert wurde.

Jecinaldo Sateré Mawé vom Amazonian Sateré Mawé Stamm bezeichnete die Bemerkungen des Papstes als „arrogant und respektlos“.

Papst Benedikt XVI hatte laut BBC auch behauptet, dass die Christianisierung des Gebietes „keine Entfremdung der Vorkolumbianischen Kulturen mit sich gebracht habe“.

Heute macht die indigene Bevölkerung Brasiliens weniger als 7% von dem aus was sie im Jahre 1500 war. Von tausend verschiedenen Stämmen bleiben nur 220 übrig.

Die Indianische Interessenverband der Katholischen Kirche in Brasilien, CIMI, bezeichnete die Aussage des Papstes als “falsch und unvertretbar”. Bevor der Papst seine Bemerkungen machte, hatten ihm indianische Anführer von den Bedrohungen geschrieben, denen sie immer noch ausgesetzt sind und hatten ihre Dankbarkeit  für die Unterstützung der Missionare und der Kirche in Brasilien, beim Kampf um ihre Rechte, ausgedrückt.

Stephen Corry, Direktor von Survival, sagte heute: “Es ist tragisch, dass Seine Heiligkeit im Gegensatz zu den vorherigen Päpsten, die Brasilien besucht haben, sich nicht mit indianischen Anführern getroffen hat und nicht öffentlich Bezug zu dem Völkermord genommen hat, dem indigene Völker in Brasilien schon seit 500 Jahren ausgesetzt sind.

 

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Laura Engel unter (+49) (0)30 – 72293108 oder per E-mail: [email protected]

 

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