Bergbau-Gigant wird bedrohliches Eisenbahn-Projekt erlaubt

20 November 2012

Awá-Mann. Die Awá warnen, dass die Erweiterung der Carajás-Bahnstrecke schlimme Folgen haben könnte. © Fiona Watson/Survival

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Die brasilianische Regierung hat ein Eisenbahnprojekt genehmigt, das eine ernsthafte Bedrohung für das Awá-Volk darstellt.

Bergbau-Gigant Vale hat angekündigt, dass das Unternehmen eine Genehmigung zur Verdoppelung der Carajás-Bahnstrecke erhalten hat, über die Eisenerz von der bekannten Carajás-Mine bis zum Atlantischen Ozean transportiert wird.

Das Carajás-Projekt hat diesen östlichen Teil des Amazonas-Gebietes zur Erschließung zugänglich gemacht und das Awá-Volk Eindringlingen ausgesetzt, die in den letzen drei Jahrzehnten ganze Awá-Familien ausgelöscht haben und weiterhin einen Großteil des Waldes zerstören.

Die neue Genehmigung erlaubt es dem Unternehmen eine zweite Eisenbahnstrecke zu bauen, damit Züge gleichzeitig in beide Richtungen fahren können und so die Transportkapazität erhöht wird.

Die Awá haben gewarnt, dass wegen der Erweiterung der Lärm an der Bahnstrecke weiter zunehmen wird und das Wild, auf das sie zum Jagen angewiesen sind, verscheucht wird. Sie befürchten auch eine Zunahme der Zahl der Eindringlinge.

Ein Angehöriger der Awá sagte: “Wir akzeptieren die Erweiterung der Bahnlinie nicht, die direkt vor unserem Gebiet vorbeiführt. Sie ist sehr schlecht! Sie macht viel Lärm und die Jäger können kein Wild mehr finden. Die Tiere werden verschreckt.”

Vale hat die Awá zu den Plänen nicht angemessen konsultiert, wie es brasilianisches und internationales Recht eigentlich vorsehen.

Survival International fordert das Unternehmen auf, die Landrechte der Awá zu respektieren, anstatt ihr Leben in Gefahr zu bringen.

Anfang des Jahres hatte ein Richter das Projekt unterbrochen und erklärt, dass Vales Sozial- und Umwelt-Folgestudien “unzureichend” waren und die Erweiterung der Bahnstrecke “sehr ernste Umweltzerstörung” verursachen könnte. Sein Urteil wurde schnell gekippt.

Vergangenen Monat wurde die Bahnstrecke durch die Awá und Hunderte weitere Indigenen lahm gelegt, die für das Aufrechterhalten ihrer Landrechte demonstrierten. Anfang November besuchten zudem einige Awá zum ersten Mal die Hauptstadt Brasilia, um den Schutz ihres Waldes zu fordern.

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