„Das Ende von Eden“ – Survival reagiert auf Dokumentarfilm

24 Februar 2016

Aufnahme eines kürzlich kontaktierten Sepanawa-Mannes aus dem Dokumentarfilm. © Channel Four/ Ronachan Films

Diese Seite wurde 2016 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Update (24.07.2017): Im Juli 2017 wurde der Dokumentarfilm unter dem Titel „Das Ende von Eden“ auch in deutscher Fassung auf dem TV-Sender Arte ausgestrahlt.


Ein Dokumentarfilm mit dem Titel „First Contact: Lost Tribe of the Amazon“ (deutscher Titel „Das Ende von Eden“) wurde gestern in Großbritannien ausgestrahlt und untersucht die Situation einer Gruppe ehemals unkontaktierter brasilianischer Indigener, bekannt als die Sapanawa, die erstmalig 2014 Kontakt aufnahmen.

Eine Gruppe erklärte, dass sie vor einer Reihe an Massakern geflohen sei, bei denen mehrere Familienmitglieder ums Leben kamen. Die Täter wurden bisher nicht identifiziert.

Illegale Holzfäller und Drogenschmuggler haben seit Jahrzehnten ungestraft in dieser Region ihre Geschäfte machen können, insbesondere auf der peruanischen Seite der Grenze. Den Behörden ist es durchweg nicht gelungen, die vielen indigenen Völker, die in dieser Region leben, vor diesen Eindringlingen zu schützen. Dies ist der Hauptgrund aus dem viele dieser ehemals unkontaktierten Indigenen nun in Kontakt zu Außenstehenden treten.

Stephen Corry, Survivals Direktor, sagte heute: „Wir sind froh darüber, dass dieser Film die Gewalt und Gräueltaten zeigt, die noch immer gegen unkontaktierte Völker ausgeübt werden, jedoch war der Großteil des Filmes eher abschreckend.

Unkontaktierte Völker als ‚Menschen, welche die Zeit vergaß’, zu beschreiben, die ‚uns zeigen, wer wir einst waren’ ist gefährlicher Unsinn. Es impliziert, dass solche Menschen weniger ‚entwickelt’ sind als ‚wir’ und das ist genau die Art Vorurteil, welche auch von den Leuten verwendet wird, die das Land und die Ressourcen der Indigenen stehlen.

Die Filmemacher behaupten des Weiteren, dass unkontaktierte Indigene in einem ‚beinahe konstanten Zustand von Angst und Schrecken’ leben würden. Diese Aussage stimmt weder mit der Beurteilung der meisten Menschen überein, die mit indigenen Völkern gelebt haben, noch spiegelt es die Meinungen der ehemals unkontaktierten Völker wieder. Ein Awá-Mann aus dem nordöstlichen Teil des brasilianischen Amazonas sagte vergangenes Jahr zum Beispiel: ‚Im Wald hatte ich ein gutes Leben. Wenn ich jetzt auf einen Unkontaktierten treffe … dann sage ich: ‚Geh nicht weg … draußen gibt es nichts für dich’.’

Es sind zumeist das Eindringen in das Land der indigenen Völker, die körperlichen Angriffe und die gefährlichen Epidemien, welche einige von ihnen zur Flucht zwingen. Und nur wenn diese Bedrohungen durch ordnungsgemäße Umsetzung der Rechtsvorschriften eingedämmt werden, kann ihr Leben und ihre Zukunft gesichert werden.“

Unkontaktierte indigene Völker sind die bedrohtesten Gesellschaften unseres Planeten. Survivals globale Kampagne drängt Regierungen, ihr Land zu schützen. Dies ist der einzige Weg, einen Völkermord an ihnen zu verhindern.

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