Kolumbien: Anführerin der Sierra Nevada-Indigenen getötet
10 Februar 2017
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In Kolumbien wurde eine Anführerin des indigenen Volkes der Wiwa erschossen.
Yoryanis Isabel Bernal Varela, 43, gehörte zum Volk der Wiwa und war eine Kämpferin sowohl für die Rechte der indigenen Völker, als auch für Frauenrechte.
Das Volk der Wiwa ist eines von vier Völkern, welches am Hang der Sierra Nevada de Santa Marta lebt, einer einzigartigen Bergkette im Norden Kolumbiens. Die Indigenen der Sierra Nevada glauben, dass es in ihrer Verantwortung liegt, das Gleichgewicht des Universums zu erhalten.
Bernal Varela ist das neuste Opfer in einer langanhaltenden Serie von Angriffen gegen Führer*innen der Sierra Nevada, welche an vorderster Front der indigenen Bewegung in Südamerika standen. Viele der Indigenen sind bereits durch Drogenbanden, linke Guerillas und die Armee getötet worden.
Im November 2012 entkam Rogelio Mejía, Sprecher der Arhuaco in der Sierra Nevada, nur knapp einem Mordanschlag.
José Gregorio Rodríguez, Sekretär der Wiwa Golkuche Organisation, erklärt: „Indigene Völker werden bedroht und eingeschüchtert. Heute haben sie unsere Kameradin getötet und unsere Rechte verletzt. Unsere anderen Anführer müssen beschützt werden.“
Das Problem ist keineswegs auf Kolumbien begrenzt. Indigene Aktivist*innen werden überall in Lateinamerika getötet, weil sie gegen den Diebstahl ihres Landes und ihrer Ressourcen kämpfen. Die Mörder werden selten vor Gericht gebracht.
Im Januar wurde ein mexikanischer Anführer vom indigenen Volk der Tarahumara, Isidro Baldenegro López, getötet. Im Jahr 2005 hatte er den renommierten Goldman Preis für seinen Kampf gegen die illegale Abholzung der Wälder erhalten.