Peru: Neue Bilder zeigen unkontaktiertes Volk in gefährlicher Nähe zu Abholzungskonzessionen

16 Juli 2024

Neue Bilder zeigen ein unkontaktiertes Volk in gefährlicher Nähe zu Abholzungskonzessionen. Mehr als 50 Mashco Piro sind in der Nähe des Yine-Dorfes Monte Salvado im Südosten Perus aufgetaucht. © Survival

Außergewöhnliche neue Bilder, die heute veröffentlicht wurden, zeigen Dutzende von unkontaktierten Menschen im peruanischen Amazonasgebiet, nur wenige Kilometer von einer Reihe von Abholzungskonzessionen entfernt.

Expert*innen sagen, dass diese Bilder ein Weckruf sind, endlich alle Abholzungslizenzen in dem Gebiet zu widerrufen und anzuerkennen, dass das Gebiet den Mashco Piro gehört. Nach Einschätzung von Survival, sind sie die Mashco Piro das größte unkontaktierte Volk der Welt.

Jetzt für die Mashco Piro aktiv werden

Mehr als 50 Mashco Piro sind in den letzten Tagen in der Nähe des Yine-Dorfes Monte Salvado im Südosten Perus aufgetaucht. Eine weitere Gruppe von 17 Personen wurde in der Nähe des benachbarten Dorfes Puerto Nuevo gesehen. Die Yine, die nicht unkontaktiert sind, sprechen eine Sprache, die mit der der Mashco Piro verwandt ist. Sie haben bereits früher berichtet, dass die Mashco Piro die Anwesenheit von Holzarbeitenden auf ihrem Land wütend beklagt haben.

 

Außergewöhnliche neue Aufnahmen, die heute veröffentlicht wurden, zeigen Dutzende von Unkontaktierten im peruanischen Amazonasgebiet, nur wenige Kilometer von einer Reihe von Abholzungskonzessionen entfernt. © Survival

Mehrere Holzfirmen besitzen Forstkonzessionen in dem Gebiet, das den Mashco Piro gehört. Die nächstgelegene liegt nur wenige Kilometer von dem Ort entfernt, an dem die Mashco Piro gefilmt wurden.

Ein Unternehmen, Canales Tahuamanu, das im Gebiet der Mashco Piro tätig ist, hat mehr als 200 km Straßen für seine Holztransporter gebaut. Das Unternehmen ist vom FSC (Forest Stewardship Council) für seine angeblich nachhaltigen und vorbildlichen Aktivitäten zertifiziert, obwohl die peruanische Regierung bereits vor acht Jahren zugegeben hat, dass die Firma Bäume im Gebiet der Mashco Piro abholzt.

Survival International fordert FSC auf, die Zertifizierung des Unternehmens zurückzuziehen. Mehr als 8.000 Menschen haben bereits über Survivals E-Mail-Aktion Kontakt mit FSC aufgenommen.

Alfredo Vargas Pio, Präsident der lokalen Indigenen-Organisation FENAMAD, sagte heute: „Dies ist ein unwiderlegbarer Beweis dafür, dass viele Mashco Piro in diesem Gebiet leben, das die Regierung nicht nur nicht geschützt, sondern sogar an Holzunternehmen verkauft hat. Die Holzfällenden könnten neue Krankheiten einschleppen, die die Mashco Piro auslöschen würden. Außerdem besteht das Risiko von Gewalt auf beiden Seiten, daher ist es sehr wichtig, dass die Landrechte der Mashco Piro anerkannt und gesetzlich geschützt werden.“

Caroline Pearce, Direktorin von Survival International, sagte heute: „Diese unglaublichen Bilder zeigen, dass eine sehr große Anzahl unkontaktierter Mashco Piro nur wenige Kilometer von dem Gebiet entfernt lebt, in dem die Holzarbeitenden ihre Arbeit aufnehmen wollen. Ein Holzunternehmen, Canales Tahuamanu, arbeitet bereits auf dem Gebiet der Mashco Piro, was diese abgelehnt haben.“

„Es zeichnet sich eine humanitäre Katastrophe ab. Es ist absolut notwendig, dass die Holzfirmen ausgewiesen werden und das Gebiet der Mashco Piro endlich ausreichend geschützt wird. FSC muss die Zertifizierung von Canales Tahuamanu sofort widerrufen – andernfalls wird das gesamte Zertifizierungssystem zum Gespött.“

Hinweis für Journalist*innen: Fotos und Videomaterial können unter [email protected] erbeten werden

Mashco Piro
Indigenes Volk

Teilen