Vertriebene Guarani-Kaiowá Indianer haben ihr Lager am Straßenrand aufgeschlagen

31 Oktober 2002

Diese Seite wurde 2002 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

In der Nacht des 12te Oktober 2002, wurden ungefähr 200 Kaiowá Indianer aus dem Dorf Tey Cuê im Caarapó vertrieben, und sie haben jetzt ihr Lager unter Plastikplanen am Wegrand einer Straße in der Nähe von der Stadt Dourados aufgeschlagen. Ihre Häuser und Habseligkeiten wurden verbrannt; sie haben jetzt wenig zu Essen und keinen Zugang zu reinem Wasser.

Diese Gruppe von Kaiowá Indianer hat versucht ihr Land, Takúara, wiederzubekommen. Das Land – das im Juti, Mato Grosso do Sul liegt – wurde ihnen von Viehzüchtern, die das Gebiet zu „Fazenda Brasília do Sul" umtaufte, 1953 gestohlen.

Nach Jahren von misslungenen Versuchen, die Regierung zur Ratifizierung ihres Geb ietes zu bewegen, entschieden sich die Indianer im April 1997 in ihr Land heimzukehren. Sie legten Gärten an und begannen ihr Land wieder herzurichten. Aber die Viehzüchter, die das Land besetzt hatten, nahmen die Indianer vor Gericht, und  ein Richter befahl den Indianern, das Land zu verlassen. Im Oktober 2001 wurden die Indianer von bewaffneten Polizisten und Militärsoldaten aus ihrem Land gezwungen. Sie mussten in Caarapó, wo andere Guarani Indianer bereits wohnten, übergangsweise ihr Lager aufschlagen, während das Ministerium für indianische Fragen (FUNAI) über die Heimkehr der Indianer in ihr Land verhandelte. Aber nichts passierte, und die Indianer wurden in ein Land, das anderen Guarani Indianern gehört, in gelassen. Diese haben sie nun ihrerseits, wegen den erheblichen Spannungen, die in einem Mangel an Resourcen begründet waren, herausgeworfen.

Das Gebiet Takuára / Fazenda Brasília do Sul wurde mittlerweile als Land der Kaiowá Indianer offiziell identifiziert – aber FUNAI arbeitet immer n och sehr langsam an der endgültigen Demarkation des Landes und trägt damit zu unnötiger Angst und Leiden für die Gemeinde bei.

Die Kaiowá Indianer sind sehr besorgt um in ihr Land und möchten nach Tekoha heimkehren. Araldo Veron, einer von den Indianern, die ihr Lager am Wegrand aufgeschlagen haben, erzählte Reporterern, dass sein Vater Marcos Veron, der Anführer der Gruppe, Selbstmordabsichten hat. Als Marcos noch in Takuára wohnte, sagte er: „Dieses ist mein Leben. Meine Seele. Wenn Sie mich von diesem Land umsiedeln nehmen Sie mein Leben." Die Kaiowá Indianer haben eine tragische Welle von Selbstmorden, seitdem sie aus ihrem Land getrieben wurden, erfahren.

Survival fordert die brasilianische Regierung auf dafür zu sorgen, dass diese Kaiowá Indianer heimkehren können. 

Mehr Informationen erhalten Sie von Survival Deutschland; per Tel.: ++49 (0)30 29002372 oder per Email: [email protected]

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Guarani
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