Wildschutzbeamte sind in das Zentral Kalahri Wildschutzgebiet vorgedrungen und versuchen die Buschmänner mit vorgehaltenen Waffen zum Verlassen ihrer Behausungen zu zwingen.
Da die Regierung in letzter Zeit zunehmend schärfer gegen die Buschmänner vorging, wird nun berfürchtet, dass sie die restlichen 200-250 auf ihrem Land verbliebenen Buschmänner vertreiben will.
Die Regierung hat das Gebiet für Außenstehende – inklusive Journalisten – gesperrt und versucht, jegliche Kommunikation der im Reservat verbliebenen Buschmänner mit der Außenwelt zu verhindern.
Laut Regierung wurde das Gebiet abgeschirmt, weil bei den Ziegen der Buschmänner die Tierkrankheit Sarkoptesräude gefunden wurde. Diese "Entdeckung" wurde von der amerikanischen Zoologin und früheren Regierungsangestellten Dr Kathleen Alexander gemacht, die im Juli das Reservat besuchte, um die Ziegen der Buschmänner zu untersuchen. Laut einem Regierungssprecher hat die Krankheit eine "hohe Todesrate".
Dr James Wood, Leiter der epidemologischen Abteilung des veterinärmedizinischen Instituts der Cambridge Universität, setzt dem heute entgegen: "Sarkoptesräude hat keine hohe Todesrate. Die Krankheit kann bei domestizierten Tieren sehr einfach geheilt werden und die Gefahr einer Übertragung von den Ziegen der Buschmänner auf Wildtiere ist sehr gering. Es gibt keinen Grund, ein Wildreservat wegen der Präsenz dieser Krankheit zu schließen."
Dreißig der Buschmänner, die noch im Reservat leben, konnten sich den Vertreibungen im Jahr 2002 vollständig widersetzen. Der Rest ist in der Zwischenzeit trotz des Widerstandes der Regierung nach Hause zurückgekehrt. Hunderte weitere Buschmänner warten verzweifelt in den Zwangsansiedlungslagern auf eine Gelegenheit zurückzukehren.
Survivals Generaldirektor Stephen Corry sagte heute: "Botswanas Ruf ist unlösbar mit dem Schicksal der Buschmänner verbunden. Wenn das Land die Buschmänner zerstört, beschädigt es seinen Ruf – vielleicht für immer. Ich glaube nicht, dass die Leute Diamanten als Symbol ihrer Liebe wollen, die aus den Gräbern der Buschmänner ausgegraben wurden. Und ich glaube auch nicht, dass es Touristen in ein Land ziehen wird, das die letzten jagenden Buschmänner der Welt zerstört hat. Wir werden dafür sorgen, dass den Menschen diese Verbindungen bewusst sein werden. Nicht nur der Ruf des Landes steht auf dem Spiel – Botswana zerstört gerade seine wichtigsten Einkommensquellen."
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Reservat abgeschirmt, Buschmänner mit vorgehaltenen Waffen bedroht
5 September 2005
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