Erfolg! Survival-Kampagne zur Rettung der letzten Kawahiva erreicht ihr Ziel

21 April 2016

Die letzten Kawahiva leben auf der Flucht vor bewaffneten Holzfällern und einflussreichen Viehzüchtern. Diese Aufnahme stammt von einer zufälligen Begegnung zwischen Regierungsmitarbeitenden und Angehörigen des indigenen Volkes © FUNAI

Diese Seite wurde 2016 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Nachdem Survival-Unterstützer*innen aus aller Welt monatelang Druck ausgeübt hatten, hat Brasiliens Justizminister endlich gehandelt, um das unkontaktierte Volk der Kawahiva vor einem Genozid zu retten.

Die im Oktober 2015 gestartete Kampagne wurde von Schauspieler und Oscar-Preisträger Mark Rylance angeführt. Das Ziel bestand darin, den brasilianischen Justizminister dazu zu bringen, das Gebiet der unkontaktiert im Amazonasgebiet lebenden Kawahiva zu demarkieren und zu schützen.

Nachdem Justizminister Eugênio Aragão über 14.000 E-Mails erhalten hatte, unterzeichnete er ein Dekret mit dem ein Schutzgebiet für die Indigenen geschaffen wird. Das Gesetz ist am 19. April in Kraft getreten.

Es kommt nun darauf an, dass Brasiliens Regierung sicherstellt, dass das Dekret auch vollständig umgesetzt und das Recht der Kawahiva, ungestört von Eindringlingen auf ihrem Land zu leben, respektiert wird. Angesichts der turbulenten aktuellen politischen Lage in Brasilien wird Survival die Entwicklungen inner- und außerhalb des Schutzgebietes weiterhin genauestens im Auge behalten.

Der gefeierte Schauspieler und Survival-Botschafter Mark Rylance erzählte Survivals Film ‚Die letzten Kawahiva‘ und trat auch bei CNN und Channel Four auf, um auf den Kampf der Indigenen aufmerksam zu machen © Survival International, 2015

Entscheidend ist außerdem, dass die brasilianische Indigenenbehörde FUNAI und ihr kleines, sehr engagiertes Team von Mitarbeitenden vor Ort angemessen finanziert, unterstützt und ausgestattet wird – unabhängig von den derzeit in Brasilien herrschenden chaotischen Verhältnissen. FUNAI-Vertreter*innen überwachen die Lage vor Ort seit Jahren.

Survival-Botschafter Mark Rylance freute sich über die Neuigkeiten: „Das ist eine gute Nachricht, die helfen wird, ein einzigartiges und bedrohtes Volk zu schützen. Auch wenn es noch so klein ist, ist es doch Teil unserer menschlichen Vielfalt. Jetzt hat es eine Chance zu überleben.“

Unkontaktierte indigene Völker sind die bedrohtesten Gesellschaften unseres Planeten. Ihnen droht die Vernichtung durch Gewalt von Eindringlingen, die den Indigenen ihr Land und die darauf befindlichen Ressourcen rauben. Tödlich können eingeschleppte Krankheiten wie Grippe und Masern ausgehen, gegen die die Indigenen keine Abwehrkräfte haben.

Den besten Schutz für unkontaktierte indigene Völker bildet die Anerkennung ihres Rechts auf Land und Selbstbestimmung. Somit werden sie in die Lage versetzt, selbst über ihre Zukunft zu entscheiden. Das in Brasilien verabschiedete Dekret bedeutet einen sehr wichtigen Schritt auf dem Weg zur Sicherung der Rechte der Kawahiva. Die Indigenen mussten seit Jahren vor Holzfällern und anderen Gefahren von außen fliehen.

Survival-Direktor Stephen Corry erklärte: „Es ist natürlich höchst erfreulich, dass der Druck, den unsere Unterstützer*innen ausgeübt haben, sich nun ausgezahlt hat. Wir begrüßen das Handeln des brasilianischen Justizministers. Wir wollen jetzt aber klare Belege dafür sehen, dass das Dekret auch eingehalten wird und die brasilianischen Behörden das Gebiet der Kawahiva schützen. Nur in diesem Fall können wir wirklich diesen Erfolg feiern, den die Stärke der Menschen und der internationale Druck in einem äußerst schwierigen Kampf erzielt haben.“

Kawahiva
Indigenes Volk

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