Leiche des Penan-Anführers exhumiert – Todesursache noch immer rätselhaft

10 April 2008

Diese Seite wurde 2008 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Die Polizei in Sarawak, Malaysien, schließt nicht aus, dass Penan-Anführer Kelesau Naan, der im Dezember tot aufgefunden wurde, ermordet wurde. Obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass er sehr plötzlich starb und es viele unbeantwortete Fragen gibt, was vor und nach seinem Tod geschah, ist die Feststellung der genauen Todesursache laut der Polizei des Bezirks Marudi nicht möglich, da es „nicht genügend Knochen“ gebe.

Obwohl sein Tod nicht geklärt werden konnte, geht die Polizei derzeit von einem natürlichen Tod Kelesaus aus. Die Polizei hat den Fall aber noch nicht abgeschlossen, da möglicherweise weitere Beweise ans Tageslicht kommen und die Öffentlichkeit sehr an dem Fall interessiert ist. Die Penan wollen, dass  weiter ermittelt wird. Sie glauben, dass die mysteriösen Umstände, unter denen Kelesau zu Tode gekommen ist, noch nicht ausreichend untersucht wurden.

Eine Reihe von Vorfällen sowohl vor als auch nach dem Verschwinden ihres Anführers im Oktober lassen die Penan glauben, dass er ermordet wurde. In den Monaten vor seinem Verschwinden wurden Holzarbeiter gesehen, die das Gebiet beobachteten, das derzeit Gegenstand eines laufenden Rechtsstreits zwischen den Penan, der Regierung Sarawaks und dem Holzunternehmen Samling ist. Die Penan sagen, dass ihnen körperliche Gewalt angedroht wurde, als sie die Arbeiter dazu aufforderten, das Gebiet zu verlassen. Kelesau Naan und ein weiterer Anführer protestierten in einem Brief an Samling gegen den Vorfall.

Laut Kelesaus Familie tauchten kurz vor dessen Verschwinden zwei Mitarbeiter von Samling bei ihm auf, die ihm detailierte Fragen dazu stellten, was er gegen sie vorhabe.

Es wird ebenfalls behauptet, dass eine Person, die bekanntermaßen mit Samling in Verbindung steht, versucht hat, Nick Kelesau (Kelesau Naans Sohn) dazu zu überreden, eine Erklärung auszufüllen, die besagt, dass er kein Verbrechen hinter dem Tode seines Vaters vermutet. Obwohl er sich weigerte, diese Erklärung zu unterschreiben, tauchte sie anschließend mit seiner Unterschrift darauf auf – sie war einfach gefälscht worden.

Die Polizei erklärte bereits zum zweiten Mal, dass sie nicht davon ausgehe, dass Kelesau ermordet wurde. Vor der ersten Erklärung war die Polizei noch nicht einmal in seinem Dorf gewesen, um dort zu ermitteln; die zweite Erklärung erfolgte kurz bevor der Obduktionsbereicht veröffentlicht wurde. Die Penan glauben, dass die Polizei den Fall nicht gründlich untersucht hat. Survival unterstützt die Penan in ihrer Forderung nach einer lückenlosen und gewissenhaften Aufklärung aller Geschehnisse, die mit dem Verschwinden und dem Tod von Kelesau Naan zu tun haben.

Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte Laura Engel unter 030-72293108 oder per E-Mail an [email protected] 

Penan
Indigenes Volk

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