Papuanisches Stammesoberhaupt während Truppenaufstockung getötet

31 Januar 2002

Diese Seite wurde 2002 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Alle papuanischen Völker haben bereits enorm unter der indonesischen Besatzung gelitten, die seit 1963 währt. Das indonesische Militär hat eine lange und schockierende Vergangenheit voll grausamer Verstöße gegen die Menschenrechte der Papuaner – einschließlich Mord, willkürlichen Verhaftungen, Vergewaltigung und Folter- und auch Papuas Naturschätze werden mit großem Profit für die indonesische Regierung und ausländische Unternehmen ausgebeutet – zum Schaden der papuanischen Stämme und ihrer Heimat.

Diejenigen Papuaner, die gegen die indonesische Regierung, das Militär oder angeblich "notwendige Projekte" protestieren, sind noch anfälliger, Opfer von Menschenrechtsmissbrauch zu werden. Letzten November wurde Theys Eluay, Oberhaupt des Stammes der Sentani, hingerichtet. Eluay hatte Papuas Unabhängigkeit von Indonesien gefordert. Menschenrechtsorganisationen vor Ort und die Polizei nehmen an, dass dafür Mitglieder der militärischen Spezialtruppe Kopassus verantwortlich waren.

Die Papuaner fordern nun eine unabhängige Investigation, um sowohl die täter als auch ihr Motiv festzustellen. Das Ausbleiben einer solchen Investigation sorgte für große Wut und Ressentiments. Führende papuanische Menschenrechtler haben ebenfalls kürzlich erfahren, dass ihre auf sogenannten "Hinrichtungslisten" stehen.

Der neue indonesische Präsident zeigte eine kompromisslose Einstellung betrefflich des papuanischen Unabhängigkeitsverlangens, indem er den Dialog über das Thema abbrach. Im November 2001 gab die Regierung bekannt, dass weitere 50 Armee- und Polizeibattalione nach Papua und in andere Krisenherde geschickt werden würden. Das schnell voranschreitende Aufstocken des Militärs wird zu noch mehr Einschüchterung, Mord und Folter der 1,2 Millionen papuanischen Mitglieder von Stammesvölkern führen. Bitte schreiben Sie an die indonesische Regierung und drücken Sie Ihre Besorgnis über die Situation aus.

Mehr Informationen erhalten Sie von Survival Deutschland; per Tel.: ++49 (0)30 29002372 oder per Email: [email protected]

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