Drei Buschmänner wurden von Wildhütern schwer gefoltert, weil diese sie verdächtigten, für ihre Familien gejagt zu haben.
Die drei Männer wurden in der Nähe des Zwangsansiedlungslagers Kaudwane, wo sie seit ihrer Vertreibung im Jahr 2002 leben, von den Wildschutzbeamten verhaftet und in deren Dienststelle am Eingang des Khutse Wildreservates gebracht.
Die Buschmänner wurden alle schwer in die Leistengegend geschlagen. Einer von ihnen wurde mit dem Kopf nach unten aufgehängt und bekam Benzin in seinen Anus gegossen. Ein Buschmann konnte nach dieser Behandlung drei Tage lang nicht mehr urinieren, danach hatte er Blut im Urin. Nach ihrer Freilassung wandten sich die Buschmänner an die Polizeiwache in ihrem Lager. Dort teilte man ihnen aber lediglich mit, sie hätten sich an die Wache in Molepolole zu wenden. Diese liegt aber so weit entfernt, dass es den Buschmännern nicht möglich ist, dorthin zu reisen.
Die Buschmänner in den Zwangsansiedlungslagern haben außer der Jagd kaum andere Möglichkeiten sich und ihre Familien zu ernähren – auch wenn es in der Umgebung der Lager kaum noch Wild gibt. Seit 2002 wurden ihnen allerdings so gut wie keine Jagdlizenzen mehr ausgestellt. Ohne die Möglichkeit zu jagen sind die Buschmänner in den Lagern quasi vollständig auf die Wohlfahrtsleistungen der Regierung angewiesen.
Der Generaldirektor von Survival International, Stephen Corry, sagte dazu heute: "Die botswanische Regierung behauptet, sie würde die Buschmänner zivilisieren'. Tatsächlich aber ist es offensichtlich, dass sie beabsichtigt sie zu zerstören. Männer zu foltern, nur weil sie gejagt haben, muss zu den schlimmsten Verletzungen der Rechte von Stammesvölkern zählen. Dass so etwas noch während eines laufenden Gerichtsverfahrens geschehen kann ist in der Tat eine Schande. Wieder einmal zeigt sich, dass Botswanas scheinbare Demokratie' nichts weiter als ein Schwindel ist."
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Botswana: Erneut Buschmänner wegen Jagens gefoltert
22 Juni 2005
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