Brasilien: Guarani Indianer von bewaffneten Männern ermordet

29 Juni 2005

Diese Seite wurde 2005 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Ein Guarani Indianer wurde am Sonntag den 26. Juni im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Paraguay von schwer bewaffneten Männern erschossen. Vier weitere Guarani, unter ihnen eine schwangere Frau, wurden verwundet und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Indianer wurden nur Stunden nachdem sie auf ihr Land zurückgekehrt waren angegriffen. Das Land wurde ihnen vor 30 Jahren von einem Rinderzüchter weggenommen. Die Angreifer nahmen zwei der Indianer in ihre Gewalt, ließen sie aber später frei. Einer der Lastwagen der Indianer wurde in Brand gesetzt und zerstört.

Das Mordopfer, Dorival Benites (26), war Angehöriger einer Gruppe Guarani Indianer, die schon seit Jahren versuchen, ihr Land wieder zurück zu gewinnen. Die Gemeinde namens Sombrerito wurde 1975 vertrieben und in mehrere größere Guarani-"Reservate" zerstreut, in denen Selbstmord, Hunger und Gewalt weit verbreitet sind. Jahrelang kämpften sie um eine Rückgabe ihres Landes. Die Regierungsbehörde für Indianerangelegenheiten, FUNAI, stellte einige formelle Nachforschungen im Gebiet an, ohne dass diese aber je zu einer offiziellen Ratifizierung geführt hätten.

Die Lage vor Ort ist nun sehr angespannt. Eine Gruppe von Viehzüchtern und ihre bewaffneten Angestellten haben das Lager der Indianer umstellt und lassen niemanden hinein oder heraus. In Solidarität mit den Indianern von Sombrerito blockierten daraufhin die benachbarten Guarani von Porto Lindo eine Hauptstraße. Nach Angaben der Gruppe werden sie diese nicht freigeben, bis die Behörden für die Sicherheit der Sombrerito garantieren können und den Indianern erlauben werden, sich dauerhaft auf ihrem Land niederzulassen. Ein Sprecher der Guarani sagte: "Wir werden den Kampf für unsere Landrechte nicht aufgeben."

Der Generaldirektor von Survival, Steven Corry, sagte: "Das Versäumnis der brasilianischen Behörden die Landrechte der Guarani anzuerkennen,, hat zu schockierender Gewalt und einer der höchsten Selbstmordraten der Welt geführt. Die Behörden müssen jetzt handeln, alles Land der Guarani demarkieren und jene vor Gericht bringen, die für den Mord an Dorival verantwortlich sind."

Dorival Benites wurde am Montag außerhalb Sombreritos beerdigt. Seine Familie wollte ihn auf ihrem eigenen Land bestatten, sie hatten jedoch Angst um ihr Leben.

Mehr Informationen erhalten Sie von Survival Deutschland; per Tel.: ++49 (0)30 29002372 oder per Email: [email protected]

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