Paraguay bestätigt: Unternehmen von spanischem Magnat handelte illegal
23 August 2012
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Paraguays Behörden haben Berichte bestätigt, denen zufolge ein Viehzuchtunternehmen von einem der reichsten Männer Spaniens den Wald eines unkontaktierten Volkes illegal zerstört hat.
Das betroffene Unternehmen Carlos Casado SA ist im Besitz des spanischen Bau- und Immobiliengiganten Grupo San José. Jacinto Rey González ist Geschäftsführer beider Unternehmen und Mehrheitsaktionär von Grupo San José.
Anfang des Monats enthüllte die Menschenrechtsorganisation Survival International, dass paraguayische Behörden das Grundstück Carlos Casados durchsucht und dabei ungenehmigte, großflächige Abholzung entdeckt hatten.
Der rapide schwindende Wald ist die letzte Zuflucht unkontaktierter Ayoreo-Indianer.
Grupo San José hat jedes Wissen über die Aktivitäten von Casado bestritten. Carlos Casado selbst hat erklärt, keine illegalen Arbeiten durchzuführen. In einer Mitteilung auf der Webseite des Unternehmens erklärte der stellvertretende Geschäftsführer Diego Eduardo León: “[Wir] dementieren kategorisch jedwede unerlaubte Abholzung in Paraguay”.
Doch in einem Schreiben des paraguayischen Umweltministeriums an eine Ayoreo-Organisation wird bestätigt, dass Arbeiten, wie der Bau von Wasserbecken und einer Straße, durch das Unternehmen vorgenommen wurden und dass dafür nicht die erforderlichen Genehmigungen vorlagen.
Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Ich hoffe Carlos Casado wird nicht weiterhin leugnen, was die Behörden in Paraguay bestätigt haben. Das Unternehmen hat mit der Zerstörung des Waldes auf dem angestammten Gebiet der Ayoreo rechtswidrig und unverantwortlich gehandelt. Es wurde zweifelsfrei festgestellt, dass unkontaktierte Ayoreo in dem Gebiet leben, da ihr übriger Wald bereits fast völlig zerstört wurde. Das Gebiet muss unverzüglich geschützt und den Ayoreo übergeben werden.”
Die meisten Ayoreo wurden bereits kontaktiert, aber einige leben noch unkontaktiert in den Wäldern West-Paraguays. Sie sind die letzten unkontaktierten Indianer Südamerikas außerhalb Amazoniens. Stetig ansteigende, meist illegale Zerstörung des Waldes in der Region sorgt dafür, dass sie ständig auf der Flucht sind.
Grupo San José war für die kürzliche Erweiterung des Prado-Museums in Madrid, Teil der Hochgeschwindigkeitsverbindung Madrid-Valencia und viele andere Projekte verantwortlich.