Indien: Vedantas öffentliche Anhörung trotz Protest zum 'Erfolg' erklärt

1 August 2014

Indigene Völker wie die Dongria Kondh haben sich entschieden gegen die Ausweitung von Vedantas Raffinerie geäußert, die sich am Fuße der Niyamgiri-Berge befindet. © Toby Nicholas/Survival

Diese Seite wurde 2014 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Indigene Völker in Indien haben sich bei einer großen öffentlichen Anhörung deutlich gegen das Projekt des britischen Rohstoff-Riesen Vedanta Resources ausgesprochen, der seine Aluminium-Raffinerie am Fuße der Niyamgiri-Berge auszuweiten plant.

Vertreter des Unternehmens, lokale Behörden und Medien haben verkündet, die Konsultation sei “erfolgreich” gewesen und es hätte Zustimmung zugunsten der Ausweitung gegeben. Dennoch haben Personen, die bei der Anhörung anwesend waren, berichtet, dass die Mehrheit die Ausweitung abgelehnt hat.

Mindestens 1.000 Menschen hatten am Mittwoch am Treffen in Lajigarh, im Bundesstaat Odisha, teilgenommen. Angehörige lokaler indigener Völker verurteilten Vedantas Projekt. Die jährliche Generalversammlung des Unternehmens soll am 1. August in London stattfinden.

Die Dongria und Majhi Kondh informierten die Anwesenden, dass die Raffinerie wegen Umweltverschmutzung bereits Probleme verursacht. Auch sagten sie, dass sie von der versprochenen Entschädigung in Form von Jobs, Schulen und Gesundheitspflege nie etwas gesehen haben.

Indigene Anführer, die sich dem Unternehmen widersetzen, sind seit einigen Monaten mit Einschüchterung und Festnahmen konfrontiert. Jilo Majhi teilte beispielsweise den Anwesenden mit, er hätte wegen Vedanta zwei Monate im Gefängnis verbracht. Er forderte vom Konzern, die Anklagen gegen diejenigen, die den Widerstand gegen die Mine geführt haben, fallen zu lassen.

Vedanta hatte seine Raffinerie fertiggestellt, bevor es die Erlaubnis erhalten hatte, an den Niyamgiri-Bergen Bauxit abzubauen. Die Mitglieder des Dongria Kondh-Volkes lehnten bei einer Abstimmung 2013 die Mine entschlossen ab. Es war ein bahnbrechender Erfolg für indigene Rechte.

Heute werden sich die Geschäftsführer des Unternehmens bei Vedantas Generalversammlung gegenüber den Aktionären rechtfertigen müssen: 670 Millionen Pfund sind bereits ausgegeben worden, was eine Untersuchung der Regierung als “absolute Gesetzesverletzung” bezeichnete.

Im Mai 2014 hatte Vedanta offiziell angekündigt: “Aus Rücksicht auf die Meinungen der Gemeinde bestätigt Vedanta, dass es für den Betrieb seiner Aluminium-Raffinerie kein Bauxit von Niyamgiri abbauen wird. Das Unternehmen plant dies auch nicht zu tun, bevor es die Zustimmung der lokalen Gemeinden erhalten hat.”

Survival untersucht die Falschdarstellung der öffentlichen Anhörung durch die lokale Regierung und Medien, und fordert eine dringende Klärung des Ereignisses.

Dongria Kondh
Indigenes Volk

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