Protest gegen französischen Energie-Riesen wegen Amazonas-Staudämmen
29 April 2014
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Der französische Energie-Riese GDF Suez musste sich letzte Woche Vorwürfen stellen, das Leben bedrohter Amazonas-Indianer aufs Spiel zu setzen – einschließlich das Leben hoch gefährdeter unkontaktierter Völker.
GDF spielt im Bau von Staudämmen in Brasilien eine große Rolle und ist zur Zeit am Bau des Jirau-Megadamms, der im Westen des Amazonasgebietes am Madeira-Fluss gebaut wird, beteiligt. Der Jirau-Damm droht, große Flächen zu zerstören, auf die viele indigene Völker – unter anderem mehrere Gruppen unkontaktierter Völker – zum Überleben angewiesen sind.
Am 28. April haben Indigene aus Brasilien und ihre Unterstützer bei der jährlichen Aktionärs-Hauptversammlung demonstriert und GDF aufgefordert, ihre Finanzierung aus schädlichen Staudamm-Projekten zurückzunehmen und auf die Stimme der Indigenen zu hören, die zum Jirau-Damm nicht angemessen konsultiert wurden.
Sonia Guajajara, eine indigene Anführerin aus Brasilien, die im März Vertreter von GDF traf und einen Protest in Paris anführte, sagte: “Die Handlungen von GDF Suez sind Gift für die Umwelt und zerstören die Stimme sowie die Kulturen indigener und traditioneller Völker.”
Vergangene Woche schrieben die Bewegung der indigenen Völker Brasiliens und COIAB, der Dachverband indigener Organisationen im brasilianischen Amazonasgebiet, einen offenen Brief an Gérard Mestrallet, dem Geschäftsführer von GDF Suez. Darin verurteilen sie, dass das Unternehmen eigene ethische Richtlinien und Verpflichtungen aus UN-Normen verletzt. Der Jirau-Damm missachtet ebenfalls Brasiliens Verfassung und das Abkommen 169 der Internationalen Arbeitsorganisation zum Schutz indigener Völker.
Christian Poirier von Amazon Watch, der beim Protest am 28. April anwesend war, sagte: “Brasiliens indigene Bewegung hat sich entschieden gegen das zerstörerische und unethische Verhalten dieses führenden Unternehmens geäußert. Die heutige Aktion verbreitet diese Botschaft auch an die Aktionäre von GDF Suez, die vom Unternehmen, das sie unterstützen, Verantwortlichkeit fordern müssen – beginnend mit dem französischem Staat, der 36 Prozent der Anteile an GDF Suez besitzt.”
Es leben mindestens 77 Gruppen unkontaktierter Völker in Brasilien. Es sind die gefährdetsten Völker des Landes. Survival appelliert an Brasiliens Regierung deren Gebiete zu ihrer exklusiven Nutzung zu schützen, da dies der einzige Weg ist, ihr Überleben zu ermöglichen.
Im Vorfeld der FIFA Fußball-WM macht Survival auf “Brasiliens dunkle Seite” aufmerksam. Erfahren Sie hier mehr über die Lage der Indigenen in Brasilien und die Angriffe der Regierung auf ihre Landrechte.
Lesen Sie den Brief der brasilianischen indigenen Bewegung. (auf Portugiesisch)