Neue weltweite Kampagne zum Schutz unkontaktierter Völker gestartet

18 September 2008

Diese Seite wurde 2008 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Survival International hat eine neue Kampagne gestartet, um Perus unkontaktierte Völker vor illegalen Holzfällern, die in ihr Land einfallen und es zerstören, zu schützen.

Survival hat ‘Urgent Action Bulletins’ zu tausenden Menschen in 85 Ländern geschickt. Darin wird beschrieben, wie die Abholzung bereits zu einem tragischen Kontakt zu einer unkontaktierten Gruppe führte und einen gewaltsamen Konflikt auslöste, der einige unkontaktierte Indianer zur Flucht nach Brasilien zwang.

Die Bulletins bitten die Leute dringend Garcia, dem Präsidenten von Peru und dem Landwirtschaftminister Ismael Benavides einen Brief zu schreiben mit der Aufforderung die Landrechte der Indigenen – wie im internationalen Recht vereinbart – anzuerkennen.

Im Mai dieses Jahres hatte Survival die Fotos eines unkontaktierten Volkes aus Acre in Brasilien nahe der peruanischen Grenze veröffentlicht. Es wurde vermutet, dass dieses Volk von einem anderen Volk bedroht wurde, welches wiederum von Peru aus über die Grenze geflohen war um den Holzfällern zu entkommen. Diese Fotos verursachten ein enormes internationales Medienecho und führten dazu, dass die peruanische Regierung vor drei Monaten versprach den Fall zu untersuchen. Bis heute ist kein Bericht dazu veröffentlicht worden.

Peru ist nur eines der Länder, in dem es unkontaktierte Völker gibt – die anderen Länder sind Bolivien, Brasilien, Ecuador, Indien, Paraguay und West Papua in Indonesien. All diese unkontaktierten Völker sind großen Gefahren für ihr Land und ihre Lebensweise ausgesetzt. Jede Form von Kontakt mit ihnen bedeutet ein großes Risiko für sie, denn ihre Immunsysteme kennen die von außen eingeschleppten Krankheiten nicht. Nachdem die Murunahua Indianer im Südosten Perus zum ersten Mal kontaktiert wurden, starben mehr als 50% von ihnen.

Survivals Director Stephen Corry sagte heute: “Die öffentliche Meinung ist eine weltweite Supermacht. Wir müssen sie nutzen um der peruanischen Regierung klarzumachen, dass die internationale Meinung die bewusste Vernichtung der schutzlosen, amazonischen Völker -  die nicht länger akzeptieren wird.”

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